Eigenfett

Körpereigenes Fettgewebe gilt als regenerativ aktivstes Gewebe des menschlichen Körpers. Die Verwendung als Füllmaterial für die Korrektur von Volumendefiziten hat den großen Vorteil, dass die im Gegensatz bei körperfremden Materialien entstehenden Komplikationen vermieden werden. Zudem sind permanente Effekte erzielbar. Die Weiterentwicklung der Eigenfett-Transfer-Techniken bietet nun die Möglichkeit auf sämtliche andere Füllmaterialien wie auch Hyaluron verzichten zu können.

Fettarten

Sowohl Makro- Micro- als auch Nanofett könnne an sämtliche Gesichtsregionen transplantiert werden. Während sich viele andere Füllmaterialien im Laufe der Zeit abbauen, wächst ein großer Teil des transplantierten Fettgewebes an und verbleibt permanent. Sämtliche Eingriffe mit lebenden Zellen müssen unter maximal sterilen Bedingungen durchgeführt werden.

Gewinnung

Das Fettgewebe wird schonend gewonnen und nach entsprechender Aufarbeitung in ein-und derselben Behandlungssitzung in den aufzufüllenden Gesichtsbereich eingebracht. Dieses Verfahren kann, wenn es auf eine kleine Region beschränkt bleibt, unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Bei ausgedehnten Eingriffen empfiehlt sich jedoch eine Teil- oder Vollnarkose.

Behandlungsziel

Ziel einer jeden Behandlung ist es eine möglichst große Anzahl an lebensfähigen Fettzellen zu transplantieren. Brasilianische- und US-amerikanische Techniken sind hier Richtungsweisend.

Korrektur bestehender Gewebedefekte

Eigenfett vermag vorbestehende Defekte im Weichteilmantel des Gesichtes auszugleichen. Abhängig vom Ausmass des Volumenmangels kann ein Ein- oder Mehrstufenbehandlungsplan angewendet werden. Zusätzlich wird der Zellstoffwechsel und das lokale Immunsystem positiv beeinflusst sowie das Hautbild erfrischt.

Einsatz bei Immungeschwächten und älteren Personen

Unverträglichkeiten und Abstoßreaktionen sind durch die Transplantation von Körpereigenen lebenden Zellen ausgeschlossen. Somit können Gewebedefekte auch in geschwächten Organismen mit minimalstem Risiko korrigiert werden.

Raucherrisiko

Da es sich um die Transplantation von lebenden Zellen und Zellkonglomeraten handelt, muss eine ausreichende Blut- und Sauerstoffversorgung der Zellen garantiert werden. Bei Raucherin sinkt mit Zunahme der Zigarettenanzahl und Konzentration von Nikotin die Überlebenswahrscheinlichkeit der Zellen. Dies bedingt die Notwendigkeit von Folgebehandlungen im Falle einer mangelnden zellulären Einwachsrate.

Hygiene und Sterilität

Höchste Sicherheitskriterien sind für einen Eingriff mit Lebendzellen unabdingbar. Eine solche Behandlung kann und darf nur in dazu zertifizierten Räumlichkeiten bei entsprechend ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden. Nur durch maximale Sterilität kann das Risiko für Komplikationen entsprechend reduziert werden.

Aufklärung

Der die Behandlung Ausführende hat die gesetzliche und ethische Verpflichtung sie über möglich Risiken, den Behandlunsgablauf inkl. möglicher Komplikationen umfangreich zu informieren. Eine optimale Vorbereitung inkl entsprechender Voruntersuchungen sowie der Heilungsverlauf sind für das End- und Zielresultat ausschlaggebend. Es ist nicht Aufgabe des Kunden sich entsprechende Informationen aneignen zu müssen. Wichtige Punkte: Aufklärungsbogen, Op Skizze, Fotodokumentation, Anamnese, Post Care Kit.

Komplikationen

Unter Kurzfristigen Komplikationen versteht man Schwellung, Hämatom, Gewebeverhärtung, transiente Gefühlsstörung. Im Falle einer unzureichenden Einheilmenge kann durch einen Sekundäreingiff dieser Mangel ausgeglichen werden. Langzeitkomplikationen sind Unregelmässigkeiten und ein Überfüllen von Gesichtsregionen. Thrombosen wie Embolien müssen vermieden bzw frühestmöglich erkannt werden um weitreichende Komplikationen verhindern zu können.